Studienfahrt zu einer Synagoge

Auf jüdischen Spuren im mittelalterlichen Straubing

Strau­bings Sy­na­go­ge ist als ei­ne der we­ni­gen in Deut­sch­land in der Reichs­po­grom­nacht nicht ab­ge­brannt wor­den. Die Na­tio­nal­so­zia­lis­ten begnüg­ten sich da­mit, das Got­tes­haus zu schän­den, in­dem sie es plün­der­ten und die Fens­ter ein­war­fen. Grund da­für ist der Stand­ort in­mit­ten ei­nes Wohn­ge­bie­tes und die da­mit ver­bun­de­ne Ge­fahr, dass ein Feu­er das gan­ze Vier­tel in Schutt und Asche hät­te le­gen kön­nen. So kommt es, dass die BSGler eine Synagoge besichtigen können, die im Großen und Ganzen original erhalten geblieben ist. 

Die Israelitische Kultusgemeinde heißt regelmäßig Schulklassen in Straubings Bethaus willkommen. Dort erfahren sie über die Gräueltaten der Nationalsozialisten und Einzelschicksale ausgewählter jüdischer Familien, die Bürger der aufstrebenden Handelsstadt Straubing waren, dort ihre Wurzeln hatten, ihr Einkommen, ihren Platz in der Gesellschaft - und in Vernichtungslager deportiert wurden. Nichtsdestotrotz gibt es in Straubing wieder eine jüdische Gemeinde und ein aktives Gemeindeleben - mit der Synagoge im Zentrum. Auch die Ausstattung lernen die Schülergruppen kennen. Ein Höhepunkt ist dabei die Öffnung des Thora-Schreins. In ihm werden - ansatzweise mit einem Tabernakel vergleichbar - die wertvollen Schriftrollen aufbewahrt, die während des Gottesdienstes Verwendung finden. 

Das Schuljahr im Blick