Projektarbeit

    

Schülerwettbewerb zur politischen Bildung der Bundeszentrale für politische Bildung

Gerade für den Sozialwissenschaftlichen Zweig ist Projektarbeit eine typische Methode. Die Angebote des Schülerwettbewerbs der Bundeszentrale für politische Bildung kommen dieser sehr entgegen. Im Rahmen dieses Wettbewerbs können die Schülerinnen und Schüler aktuelle Themen mit gesellschaftlicher oder politischer Relevanz praxisnah bearbeiten. Dabei werden nicht nur fachliche Inhalte erschlossen, sondern auch Kompetenzen wie Teamarbeit oder Kommunikationsfähigkeit geschult. Die offene Form des Projekts ermöglicht es zudem jedem Einzelnen, sich mit seinen Talenten besonders einzubringen.

 

Im Schuljahr 2021/22 werden folgende Themen bearbeitet: 

  • Klasse 8: Die Gefahren von Fake News
  • Klasse 9: Die Darstellung von Minderheiten in den Medien
  • Klasse 10: Junge gegen Alt? - Generationsunterschiede bei religiöser Erziehung und Bildung

 

Im Schuljahr 2020/21 wurden folgende Themen bearbeitet: 

Jahrgangsstufe 9: Soll es ein Gesetz zur Einführung von verpflichtenden Fahreignungstests ab 65 geben? 
Jahrgangsstufe 10: Slow Fashion - Kleidertausch statt Kleiderkauf? 

 

Im Schuljahr 2019/20 bearbeitete Themen:

  • Jahrgangsstufe 8: Kunststoffverpackung - "Nein Danke?!"
  • Jahrgangsstufe 9: Zäune, Wälle, Mauern
  • Jahrgangsstufe 10: Play or pause? - kritische Betrachtung ausgewählter Bands

 

 

Interview mit dem Bundesfreiwilligendienstleistenden Julian Seitz am BSG

Wir, die sozialwissenschaftliche Klasse der achten Jahrgangsstufe, haben uns im SpG-Unterricht bei Frau Kummer mit dem Bundesfreiwilligendienst beschäftigt. Weil wir Erfahrungen aus erster Hand hören wollten, haben wir Julian Seitz zum Interview eingeladen. Der ehemalige Schüler des BSG leistet seit Beginn des Schuljahres ein freiwilliges soziales Jahr unter anderem an seiner ehemaligen Schule ab.
Wir durften Julian im grünen Klassenzimmer des BSG zu einem Interview empfangen: 

Das Interview:

Josephine Warum hast du dich dazu entschieden, den Freiwilligendienst zu leisten, statt ein Studium anzufangen oder einen Vollzeitjob zu übernehmen?
JULIAN: Eigentlich war mein Plan, dass ich eine Ausbildung bei der bayerischen Landespolizei mache. Ich habe dann an einem Aufnahmetest teilgenommen, leider wurde ich trotzdem nicht genommen, da ich zu diesem Zeitpunkt erst 17 Jahre alt war und im Gegensatz zu den meisten anderen Bewerben noch keine Ausbildung hinter mir hatte. Damit bin ich sozusagen aus dem Konzept herausgefallen. Dann habe ich mir natürlich überlegt: „Was mache ich jetzt?“ Denn eigentlich wollte ich schon auf dem Weg in Richtung Polizei bleiben und mich ein Jahr später nochmal bewerben. Ich habe also eine kleine Auszeit gebraucht. Deswegen habe ich mich dann für den Bundesfreiwilligendienst entschieden, einfach um mich vor allem auf die Polizei vorbereiten zu können, sportlich und auch für die schriftlichen Tests.
Anna: Welche Aufgaben übernimmst du genau?
JULIAN: Das ist sehr vielfältig. In der Früh beginne ich meistens damit, beim Schwimmunterricht mitzugehen, um die Lehrer etwas zu entlasten Auch im NUT-Unterricht unterstütze ich meistens Herrn Nasdal oder Frau Kellermeier bei den Experimenten. Das macht natürlich auch richtig Spaß, wenn man zurückdenkt, was man selbst einmal alles erlebt hat.
Ich bin aber auch in verschiedenen anderen Fächern dabei, um den Schülern etwas zu helfen.
Am Nachmittag bin ich dann von Montag bis Donnerstag bei der Mittagsbetreuung dabei, was mir auch total viel Spaß macht. Dort bin ich als Betreuer, z.B. bei den Hausaufgaben, und auch beim Sport. Insgesamt wollen wir da für die Kinder eine schöne Zeit am Nachmittag gestalten.
Zusätzlich bin ich dann am Dienstag und Donnerstag noch im Büro des TV Bad Kötzting, des Turnvereins, den ihr wahrscheinlich kennt. Bei dieser Tätigkeit im Büro geht es darum, dass ich das Vereinsdasein und die Funktionen des Vereins kennenlerne. In diesem Sinne habe ich für die Website z.B. Fotos von den neuen Sporthallen gemacht.
Josephine: Der Staat zahlt eine kleine Summe an die Einsatzstelle. Wirst du für deine Arbeit bezahlt? Wie finanzierst du dein Leben?
JULIAN: Mein Leben finanziere ich so, dass ich hier arbeite und dafür bekommt man ein Taschengeld, so nennt man das. Das ist natürlich nicht viel. Das ist weniger als ein Azubi bekommt, der eine Lehre anfängt. Aber ich gebe dann zusätzlich noch für den Turnverein Unterrichtsstunden im Handball in der E- und F-Jugend. Ich mach auch noch das Tischtennistraining, um mir etwas dazuzuverdienen, damit ich mein Auto, den Sprit und alles Mögliche finanzieren kann.
Josephine: Wie lange möchtest du den Dienst leisten?
JULIAN: Ein FSJ dauert, wie der Name schon sagt, ein Jahr lang. Man hat schon die Möglichkeit, nach sechs Monaten zu kündigen. Ich möchte aber schon das ganze Jahr machen, um einfach das Ganze und den Beruf Lehrer kennenzulernen. Das ist der Plan.
Josephine: Welche Erfahrungen ziehst du bisher aus deinen Tätigkeiten hier?
JULIAN: Diese sind ganz vielfältig. Man lernt, für die Leute da zu sein, für die Kinder, vor allem für die kleineren Klassen. Z.B.. Ordnung in die Klasse zu bekommen, oder beim Sportunterricht Dinge anzuleiten, sind da ganz wesentliche Aufgaben.
Man lernt auch insgesamt das Lehrerdasein kennen, auch wie man mit den Kollegen umgeht, wie man sich da verhält.
Anna: Was macht dir am meisten Spaß?
JULIAN: Am meisten Spaß macht mir, für euch, für die Schüler da zu sein, mit euch v.a. in der Mittagsbetreuung eine schöne Zeit zu verbringen, da ein paar Spiele zu spielen.
Was mir auch wichtig ist, ist, dass das Ganze nicht so stressig abläuft, wie es so mancher vielleicht aus der Arbeit kennt, sondern dass es locker abläuft, sodass die Kinder mitbestimmen können, was wir jetzt beispielsweise spielen. Es ist mir also wichtig, dass alle einbezogen werden können, weil man so eine schöne Zeit verbringen kann.
Josephine: Würdest Du das Soziale Jahr empfehlen?
JULIAN: Ich finde, dass das FSJ eine gute Möglichkeit ist, um zum einen eine Auszeit zu nehmen, wenn man noch nicht so Lust auf ein Studium hat und sich noch orientieren möchte, welches Studium am besten passt.
Es ist zum anderen aber auch ein guter Anlass, wenn man wie ich z.B. ein Jahr überbrücken muss, weil man da nicht den Druck hat wie in einer Ausbildung. Außerdem dauert eine Ausbildung länger. Ein soziales Jahr dagegen ist nach einem Jahr beendet und man hat dennoch in einen Beruf hineinschnuppern können. Das lesen diejenigen, die in den Betrieben über die Einstellungen entscheiden, auch sehr gerne.

Das Schuljahr im Blick