Im Jahr 2009 startete der Lehrstuhl Psychologie der Universität Bamberg das sogenannte Projekt "Netzgänger". Ziel war es, Schülerinnen und Schülern im Umgang mit modernen Medien wie Smartphone und PC Hilfen und Ratschläge an die Hand zu geben, die sie zu einer sicheren und sinnvollen Nutzung der sich dadurch bietenden Möglichkeiten befähigen sollten. Hierzu erstellte die Universität mehrere Konzepte und sammelte Inhalte, die an Schulen erprobt und damit über Jahre hinweg verbessert und aktuell gehalten wurden.
Bereits ab 2011 durfte das BSG am Netzgängerprojekt mitwirken und seine Erfahrungen in direkter Zusammenarbeit weiterleiten.
Die Vermittlung der Inhalte wird als "Peer-to-peer"-Konzept (hierbei vermitteln ältere Mitschüler ihr Wissen jüngeren Schülern) umgesetzt, was den Hintergrund hat, dass Ratschläge und Ideen von etwas älteren Mitschülern viel wirklichkeitsnäher und überzeugender vermittelt werden können.
Mitarbeit bei Netzgänger 3.0
Leider wurde die staatliche Finanzierung des Projekts an der Universität Bamberg 2015 eingestellt, weshalb nach anderen Möglichkeiten gesucht wurde, um das Projekt weiter wachsen zu lassen. Hierzu hat sich inzwischen ein Netzwerk engagierter Schulen gebildet – darunter auch das BSG – die über eine gemeinsame Plattform sowie bei regelmäßigen Treffen Materialien auf dem neuesten Stand halten, frische Ideen sammeln und umsetzen sowie neuen Schulen einen Einstieg in „Netzgänger“ erlauben.
An unserer Schule wird „Netzgänger“ mittels des P-Seminars „Medienpädagogik“ umgesetzt, wodurch der Medienerziehung ein eigenständiger Platz auch im Fächerangebot der Schule zukommt. Eine stets hochmotivierte Gruppe an Schülern der Qualifikationsstufe kann ihre Ideen und Verbesserungsvorschläge in das bestehende Konzept einbringen. Beispiele für zentrale Themen der Medienerziehung sind die Bereiche „virtuelle Spielewelten“, „Cybermobbing“ oder auch „soziale Netzwerke“.
Aktuell wird ein Film zum Thema Datenschutz produziert.
Dieses Netzwerk ist aktuell bayernweit der bedeutendste Lieferant aktueller Materialien zu Medienerziehung an Schulen ohne kommerziellen Hintergrund.
Die Medienkompetenztage der 6. Jahrgangsstufe
Einen besonderen Raum nimmt die Medienerziehung für die Schülerinnen und Schüler der 6. Klassen ein, da für sie jedes Jahr die sogenannten „Medienkompetenztage“ stattfinden.
Hierbei werden die Schüler der 6. Jahrgangsstufe in Kleingruppen vom P-Seminar Medienpädagogik durch verschiedene Teilaspekte der Medienerziehung begleitet. Zusätzlich zu den Inhalten des sich stets aktualisierenden Netzgängerprojekts wird auch großes Augenmerk auf Anwendungssituationen und Handlungskompetenzen für den Alltag gelegt.
Nicht nur die sinnvolle Nutzung von Smartphone und PC steht im Mittelpunkt, sondern auch der soziale Umgang mit anderen. Ziel ist es, Medienkompetenz für viele Lebensbereiche – auch für nach- und außerschulische – zu erlangen und die Wahrnehmung für Zusammenhänge zu schärfen.
Der Medienführerschein Bayern
Der Lehrplan des Medienführerscheins Bayern umfasst Einheiten in den Jahrgangsstufen 5-7.
Ziel des Medienführerscheins Bayern ist es, Kinder, Jugendliche und Erwachsene in ihrer Medienkompetenz zu stärken.
Die Materialien, Unterrichtseinheiten und Projekte ermöglichen eine auf die Bedürfnisse unterschiedlicher Zielgruppen zugeschnittene Auseinandersetzung mit relevanten Themen.
In seiner Ausgestaltung systematisiert der Medienführerschein Bayern die Vermittlung von Medienkompetenz.
Der Abschluss erfolgt durch eine Verleihung eines Zertifikates – eines Führerscheins.
Kooperation mit der Polizei
Ein Vertreter der örtlichen Polizeidienststelle referiert in den 5. Klassen zu elementaren Themen wie „Recht am eigenen Bild“, „Cybermobbing“ etc.
Für dieses Jahr wurden auch Referenten für höhere Jahrgangsstufen angefragt.
Wettbewerbe zum Thema Medienerziehung
Regelmäßig beteiligt sich unsere Schule erfolgreich an Wettbewerben zu Themen der Medienerziehung. So konnten wir bereits vielfache Preise des Bundeswettbewerbs Finanzen erringen. Das ist ein von der Stiftung „My Finance Coach“ ausgeschriebener Wettbewerb, der unter anderem einen Filmbeitrag sowie eine altersgemäße Ausarbeitung zur Lösung wirtschaftlicher/finanzieller Problemstellungen aus der Lebenswelt der Schüler verlangt.
Auch wurde ein vom P-Seminar Medienpädagogik gedrehter Film zum Thema Spielesucht erst 2018 mit einem Geldpreis ausgezeichnet und trug damit dazu bei, dem BSG den Titel „Partnerschule Verbraucherbildung“ zu verleihen.